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Herod: Sombre Dessein (Review)

Artist:

Herod

Herod: Sombre Dessein
Album:

Sombre Dessein

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Post Metal

Label: Pelagic / Cargo
Spieldauer: 46:36
Erschienen: 15.02.2019
Website: [Link]

HEROD sind ein Quartett ohne Bassist, und genauso aufregend wie diese Feststellung ist die Tatsache, das die Band Post Metal spielt … Im Ernst, "Sombre Dessein", ihr zweites Album, offenbart den Willen der Band, sich von der Szene-Masse abzusetzen, selbst wenn sie alle Register zieht, die man gemeinhin mit dem Stil verbindet.

Die Gruppe um Gitarrist Pierre Carroz, die erstmals 2014 mit “They Were None” über das dänische Label Mighty Music auf den Plan trat, hat ihren Originalsänger David mittlerweile durch den ehemaligen The-Ocean-Frontmann Mike Pilat ersetzt, der zur Zeit von "Precambrian" zu dem Kollektiv gehörte und nun bei den Schweizern ebenfalls in die Saiten greift. HERODs Musik klang aber nie nach jener der Band ihres Label-Inhabers und tut dies auch jetzt nicht. Das wird gleich nach dem unheilvollen Industrial-Intro von "Sombre Dessein" deutlich.

Dass Gastgitarrist Bill Steer (Carcass, Firebird) im eröffnenden 'Fork Tongue' zu hören ist, kann man getrost außer Acht lassen. Die Nummer brodelt als tonnenschwerer Groover vor sich hin, ohne dass der akustische Vulkan jemals ausbrechen würde. Die abgrundtiefen Riffs und Pilats viehisches Gebrüll lassen wenig bis gar keine Harmonie bzw. Melodie zu, doch das dürfte auch nicht das Ansinnen der Schöpfer sein, die sich in ihren aktuellen Texten übrigens u.a. mit dem Ende der jüdisch-christlichen Welt beschäftigt.

Ungeachtet dessen tun sich HEROD auf löbliche Weise dadurch hervor, dass sie im mittleren Tempobereich bleiben und dennoch zu keiner Zeit langweilen. Im weiteren Verlauf von "Sombre Dessein" intoniert der Frontmann häufiger mit klarer Stimme, und die Dichte der Hooks nimmt zu, obgleich das Material sperrig bleibt. Die beiden Longtracks 'Don't Speak Last' und 'There Will Be Gods' enthalten die Essenz des Band-Stils in geballter Form: verquere Rhythmen und ständige Breaks, die aufgrund der niedrigen Musiziergeschwindigkeit keine Hektik verbreiten, Dynamik-Spielchen der unvorhersehbaren Art und ein dezidierter Soundtrack-Charakter.

Innerhalb dieser Koordinaten entwickeln HEROID eine verblüffend originelle Sprache, mit der Pelagic ihr Programm tatsächlich bereichern. Einmal mehr übernahm Cult Of Lunas Magnus Lindberg das Mastering, doch das ist der einzige Faktor, der hier an typisches Post-Zeug denken lässt.

FAZIT: Als Mischung aus Noise, Industrial, Post Metal und sogar Deathcore sind HEROD eine ziemlich originelle Band. Man muss sich in "Sombre Dessein" einarbeiten und wird mit einem intensiven, dystopischen Trip belohnt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3148x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Fork Tongue Intro
  • Fork Tongue
  • Reckoning
  • Don’t Speak Last
  • Silent Truth
  • Mourning Grounds
  • There Will Be Gods

Besetzung:

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Interviews:
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